Allgemeine Leistungen

Als Schnarchen werden Geräusche bezeichnet, die im Schlaf durch Vibrationen der Strukturen der oberen Luftwege entstehen. Neben dem sogenannten primären Schnarchen kann zusätzlich auch ein sogenanntes obstruktives Schlafapnoesyndrom bestehen (OSAS), das durch nächtliche Atemaussetzer und periodischen Sauerstoffmangel mit all seinen Folgen charakterisiert ist. Im Vorfeld der Therapie ist eine genaue Analyse der Schlafsituation sowie eine Objektivierung nächtlicher Sauerstoffabfälle mittels eines ambulanten Schlafscreenings oder einer stationären Untersuchung in einem Schlaflabor erforderlich. Neben allgemeinen Empfehlungen wie Änderung der Schlafposition, Gewichtsreduktion sowie Vermeiden von Alkohol und Schlafmitteln, kann bei höhergradiger Ausprägung einer OSAS auch die Anpassung einer sogenannten CPAP- Maske über den Lungenfacharzt erforderlich sein. Auch durch den Zahnarzt angepasste Schnarchschienen können zumindest beim alleinigen Schnarchen eingesetzt werden.

Eine Alternative bieten operative Verfahren (siehe chirurgische Leistungen), die individuell angepasst und nach gründlicher Diagnostik empfohlen werden.

Ein chronisches Ohrgeräusch kann die Lebensqualität beträchtlich beeinflussen. In der Diagnostik sind zu unterscheiden Qualitäten und Intensitäten des Ohrgeräusches sowie mögliche auslösende Ursachen. Im Vordergrund steht das dabei Gespräch mit den Betroffenen. Eine medikamentöse Therapie führt nur in ausgewählten Fällen zum Ziel. Bei einem Tinnitus kann jede Art der Hörstörung Ursache sein. Psychische Faktoren spielen ebenfalls eine erhebliche Rolle, weshalb auch psychotherapeutische Ziele formuliert werden können. Wenig erforscht, dennoch sehr zu berücksichtigen, ist hier die Rolle der Wirbelsäule. So gibt es hier Verbindungen zwischen wirbelsäulennahen Propriozeptoren (Empfindungsmesskörperchen) und Hirnnervenkernen, deren gestörte Kommunikation für die Entstehung von Ohrgeräuschen und Hörstörungen verantwortlich sein können. Nach erfolgter patientenzentrierter Eingrenzung der möglichen Hintergründe des Leidens wird die weitere Vorgehensweise festgelegt.

Die Untersuchung und Diagnostik bei im HNO- Bereich erkrankten Kindern erfordert viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen.Eine genaue Diagnostik, vor allem in Hinsicht auf die weitere gesunde Entwicklung ist hier vorrangig.
Zu spät erkannte Hörstörungen oder chronische Entzündungen können beträchtliche Entwicklungsverzögerungen verursachen. So kann z. B. ein nicht erkannter Mittelohrerguß ( Flüssigkeit im Mittelohr aufgrund entzündlicher Ursachen ) die Sprachentwicklung des Kleinkindes verzögern.

Grundlage ist die Erhebung der genauen Vorgeschichte, eine möglichst kindgerechte Diagnostik, und ein therapeutischer Ratschlag, der die modernsten Erkenntnisse der Kinder- HNO Heilkunde berücksichtigt.

Chirurgische Eingriffe

1. Funktionelle Nasenchirurgie | Nasenscheidenwandkorrektur | Septumplastik

Indikation:
Eine Nasenscheidewandoperation ist angezeigt, wenn folgende Symptome auftreten:

  • eingeschränkte Nasenatmung
  • morgendliche Mundtrockenheit
  • Tagesmüdigkeit
  • gehäufte Atemwegsinfekte
  • nächtliches Schnarchen

Ursächlich besteht ein Fehlwachstum der beteiligten Knorpel- und Knochenstrukturen, seltener ist dieses Krankheitsbild Unfallfolge.

Operation:
Ziel der Operation ist, die atemwegsbehindernden Strukturen zu begradigen. Dies geschieht in Narkose durch einen kleinen Schnitt im Naseninneren, von dem das knorpelig-knöcherne Nasengerüst dargestellt wird und entsprechend korrigiert werden kann. Dabei werden vorbestehend gerade Knorpel- und Knochenanteile und bearbeitete verbogene Stücke in die richtige Position gebracht. Prinzip ist hier folglich eine maximale Gewebsschonung (plastischer Eingriff). Der Spitalsaufenthalt beträgt zwei bis drei Tage, anschließend ist noch für etwa zwei Wochen körperliche Schonung empfehlenswert./p>

2. Ästhetische Nasenchirurgie | Nasenkorrektur (Septorhinoplastik)

Indikation:
Die Form der Nase bestimmt zu einem wesentlichen Teil das Gesamtbild unseres Gesichtes.
Äußeres und inneres Stützgerüst der Nase beeinflussen nicht nur die Funktion, sondern auch wesentlich die äußere Form. Ästhetik und Funktion sind somit in der Nasenchirurgie nicht voneinander zu trennen. Traditionell befasst sich die HNO-Heilkunde mit beiden Teilaspekten, so dass bei angestrebten Korrekturen die Nase ganzheitlich betrachtet wird. Nasenkorrekturen sind bei Erwachsenen an kein Lebensalter gebunden. Eine Korrektur sollte aber nur in Ausnahmefällen vor dem vollendeten 18. Lebensjahr durchgeführt werden. Maßnahmen wie die Abtragung eines Nasenhöckers, oder Veränderungen an der Nasenspitze können das gesamte Erscheinungsbild des Gesichtes verändern. Heutzutage sollte als Resultat immer auf ein natürliches Erscheinungsbild geachtet werden, eine schonende Vorgangsweise verbessert auch die Langzeitergebnisse. Funktionelle Störungen, wie sie zum Beispiel bei einer Verkrümmung der Nasenscheidewand auftreten, werden in der gleichen Operation behoben. Vor jeder Operation steht die umfassende Aufklärung in einem persönlichen Beratungsgespräch als Grundlage für die Operationsplanung. Dabei erfolgen

  • eine genaue Analyse der Formabweichung, unter Einbeziehung der gesamten Gesichtsform,
  • eine Fotodokumentation sowie
  • eine detaillierte Definition der genauen Operationsziele.

Operation:
Die Nasenkorrektur erfolgt meist unter Vollnarkose und dauert je nach notwendigem Aufwand ein bis drei Stunden. In der Regel ist mit einem Klinikaufenthalt von zwei Tagen zu rechnen. Bei der Operation wird sowohl das knöcherne als auch das knorpelige Stützgewebe der Nase dargestellt und neu geformt. Dies geschieht unter Anwendung moderner OP-Techniken mit dem Ziel eines natürlichen äußeren Erscheinungsbildes bei optimaler Funktion. So werden moderne, weniger traumatisierende Instrumente verwendet zwecks Vermeidung größerer Schwellungen oder Blutungen und eine „sanfte" Operationstechnik angewandt. In der Mehrzahl der Fälle sind keine äußeren Hautschnitte erforderlich. In ausgewählten Fällen, insbesondere bei Nasenspitzenkorrekturen und bei komplexeren Deformitäten kann ein kleiner Hautschnitt am Nasensteg erforderlich sein. Die dabei verbleibenden Narben sind zumeist kaum sichtbar. Meist ist eine Nasentamponade erforderlich, diese wird in der Regel am nächsten Tag entfernt. Eine Nasenschiene oder ein Nasengips verbleibt zwecks Stabilisierung des Ergebnisses für etwa eine Woche.

Nach der Operation:
Etwa zehn Tage nach dem Eingriff sind Schwellungen und Blutergüsse meist verschwunden.
Die Krankenstandsdauer beträgt im Schnitt zwei Wochen. Die häufigsten Komplikationen, die während der ersten zwei Wochen auftreten können, sind Nachblutungen und gegebenenfalls Wundinfektionen. Obwohl die meisten Patienten mit dem Ergebnis einer Nasenkorrektur zufrieden sind, ist bei einem kleineren Prozentsatz unter Umständen eine Nachkorrektur erforderlich. Diese sollte frühestens nach einem Jahr erfolgen.

Die moderne Nasennebenhöhlenchirurgie verfolgt das Prinzip der Funktionsverbesserung bei minimalem Gewebstrauma. Als Grundlage zur Operationsplanung dienen:

  • ein ausführliches Gespräch zur Eingrenzung der Beschwerden des Patienten,
  • die genaue Inspektion der Nasenhöhle
  • sowie eine Computertomographie der Nasennebenhöhlen.

Gründe für eine erforderliche Nasennebenhöhlenoperation können unter anderem sein:

  • Chronische Nasennebenhöhlenentzündungen,
  • Nasenpolypen oder
  • Tumorerkrankungen.

In den allermeisten Fällen wird direkt durch die Nasenhöhle ohne Hautschnitt vorgegangen. Man bezeichnet diese Methode als endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie, im Englischen als „FESS“ ( functional endoscopic sinus surgery). Üblicherweise erfolgt dieser Eingriff in Allgemeinnarkose. Zwecks schonender Präparation werden dünne Glasfiberoptiken und feine chirurgische Instrumente verwendet. Operationsziel ist die Wiederherstellung der Belüftungswege der Nebenhöhlen unter maximaler Schonung gesunden Gewebes. Für ausgewählte Fälle werden moderne, computergestützte Navigationssysteme verwendet, die zusätzliche Sicherheit bieten können. Weiterhin kann in bestimmten Situationen die Anwendung einer sogenannten Ballonkatheterdehnung (Balloon-Sinuplasty) vor allem des Stirnhöhlenzuganges angezeigt sein.

1. Mittelohrpunktion Paukenröhrchen| Parazentese, Paukendrainage

Indikation:
Bei chronischem Tubenmittelohrkatarrh (Flüssigkeitsansammlung im normalerweise luftgefüllten Mittelohr) kommt es zu einer Hörminderung sowie einer erhöhten Neigung zu akuten Mittelohrentzündungen. Dieses Krankheitsbild ist im Vorschulalter am häufigsten, kann jedoch in jedem Lebensalter auftreten. Nur wenn medikamentöse Therapien (zum Beispiel Nasentropfen, die zu einer Verbesserung der Mittelohrbelüftung über die im hinteren Teil der Nase entspringende Eustachische Röhre führen) zu keiner Ausheilung geführt haben, ist die Operation angezeigt.

Operation:
Diese wird im Allgemeinen in Vollnarkose durchgeführt. Durch den Gehörgang wird mit einer winzigen Nadel das Mittelohr punktiert, anschließend die Flüssigkeit mit einem dünnen Sauger entfernt. Bei wiederholtem oder sehr zähem Mittelohrsekret (Seromukotympanon) kann die Einlage eines Paukenröhrchens angezeigt sein. Dieses wird an der Stelle der Trommelfellpunktion so adaptiert, dass die elastischen Kräfte des Trommelfells das Paukenröhrchen in Position halten. Das Paukenröhrchen (auch Paukendrain genannt) dient der Zufuhr von Luft in das Mittelohr (auch Paukenhöhle genannt). Ziel ist eine längerfristige Mittelohrbelüftung, wodurch die Mittelohrschleimhaut ausheilen kann und die Gefahr des Wiederauftretens einer Flüssigkeitsansammlung (Paukenhöhlenerguss, Seromukotympanon) im Mittelohr wesentlich verringert wird.

Nach der Operation:
Nach der Operation sollte im Falle einer alleinigen Punktion (Parazentese) bis zur Nachkontrolle nach sieben bis zehn Tagen kein Wasser in den Gehörgang eindringen. Wurde ein Paukenröhrchen (Paukendrain) gesetzt, welches womöglich ein halbes Jahr oder länger in Position verbleiben soll, ist für diesen gesamten Zeitraum das Eindringen von Wasser in den Gehörgang zu vermeiden.Zu diesem Zweck können individuell angepasste Ohrstöpsel (Schwimmotoplastiken) bei jeder Hörgerätfirma angefertigt werden. Für Kinder mit Paukenröhrchen übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten. Diese Ohrstöpsel müssen jedes Mal in den Gehörgang eingebracht werden, wenn das Kind badet, duscht, Haare wäscht oder schwimmen geht. Dazwischen sollen die Stöpsel nicht getragen werden. Das permanente Verstopfen des Gehörganges ist im Allgemeinen ein Nachteil, weil im langfristig abgeschlossenen Gehörgang ein feuchtwarmes Klima das Bakterienwachstum begünstigt. Sollte dennoch einmal versehentlich Wasser in den Gehörgang (und über das Paukenröhrchen in das Mittelohr) eingedrungen sein, so führt dies unter Umständen (nicht zwingend in jedem Fall) zu einer Mittelohrentzündung. Diese läuft meist atypisch schmerzarm bis schmerzfrei ab und ist nur am gelblich-eitrigen Ausfluß aus dem Gehörgang erkennbar. Im Zweifelsfall sollten Sie nach versehentlichem Wassereintritt an einem der Folgetage eine ärztliche Kontrolle durchführen lassen.

2. Tympanoplastik | Trommelfellrekonstruktion bzw. Gehörknöchelchenketten-Rekonstruktion

Indikation:
Diese Operationen sind angezeigt, wenn nach Entzündungen oder Verletzungen bleibende Schäden (vor allem Perforationen) im Trommelfell vorhanden sind. Diese Löcher im Trommelfell führen in der Regel zu Hörverschlechterung und wiederkehrenden Ohrinfektionen. Überdies können auch die den Schall übertragenden Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel) durch Entzündungen oder Verletzungen beschädigt sein. Dies kann zu einer Unterbrechung der Gehörknöchelchenkette führen, wodurch der Schall nicht mehr vom Trommelfell bis ins Innenohr weitergeleitet werden kann. Daraus resultieren häufig gravierende Hörstörungen (Schalleitungsschwerhörigkeit).

Operation:
Diese Operationen werden in Vollnarkose durchgeführt. Der Hautschnitt erfolgt entweder hinter der Ohrmuschel oder im Gehörgangseingangsbereich. In letzterem Fall entsteht eine etwa eine ein bis zwei Zentimeter lange Naht vor dem oberen Ansatz der Ohrmuschel, die nach Abheilung meist kaum sichtbar ist. Trommelfellperforationen werden durch körpereigenes Gewebe geschlossen, wobei in der Regel Faszie (straffes Bindegewebe, welches Muskeln umscheidet) bzw. Knorpel verwendet wird. Diese Materialien werden - ausgehend vom Hautschnitt - aus der unmittelbaren Umgebung des Ohres entnommen. Äußerlich sichtbare Defekte resultieren durch diese Gewebeentnahme nicht. Zum Wiederaufbau einer unterbrochenen Gehörknöchelchenkette können die eigenen Gehörknöchelchen verwendet werden, die so umgestaltet werden, dass sie eine neue Gehörknöchelchenkette formen. Alternativ stehen winzige Metallprothesen (Titanimplantate) zur Verfügung, die an Stelle der fehlenden Gehörknöchelchen die Verbindung zwischen Trommelfell und Innenohr wiederherstellen können.

Nach der Operation:
In den ersten Tagen nach der Operation sind eher geringe Schmerzen im Bereich der Operationswunde zu erwarten. Es ist wichtig, den Wundbereich sowie den Gehörgang vor eindringendem Schmutz und Wasser zu schützen. Eine Haarwäsche ist daher nur bei Aussparung der Ohrregion (Abdeckung mit Duschfolie, Trinkglas oder dergleichen) und mit einer Hilfsperson möglich. In den ersten 3 Tagen sollte das Niesen sowie kräftiges Schnäuzen vermieden werden. Im Falle eines Schnupfens sollte beim Niesen der Mund geöffnet werden, damit keine Druckwelle von der Nase in das Mittelohr eindringen und das körpereigene Gewebe (Transplantat), welches zum Verschluss der Trommelfellperforation eingesetzt wurde, verschieben könnte. Dies könnte die erwünschte Einheilung behindern. Bei Rekonstruktion der Gehörknöchelchenkette sollten abrupte Bewegungen in der ersten Woche und sportliche Anstrengungen in den ersten drei Wochen nach der Operation vermieden werden. Die Operationswunde muss sauber und trocken gehalten werden. Am Ende der Operation wird in den Gehörgang ein schaumgummiartiges Material eingelegt, welches sich mit Wundsekret vollsaugt und in den ersten Tagen nach der Operation häufig blutig oder bräunlich eingefärbtes Sekret abgibt. Das ist normal. Die Nähte werden nach sechs bis acht Tagen entfernt. Die Gehörgangstamponade (das in den Gehörgang eingelegte Material, bestehend aus kleinen Plastikschienchen, die am Trommelfell direkt anliegen, dem erwähnten schaumgummiartigen Material und einem außen im Eingangsbereich liegenden Verbandstreifen) bleibt in der Regel für drei Wochen liegen. Danach wird alles Fremdmaterial aus dem Gehörgang entfernt (dies kann am Untersuchungssessel in der Ambulanz erfolgen). Häufig ist zu diesem Zeitpunkt der Gehörgang und das wiederhergestellte Trommelfell schon abgeheilt. Je nach Heilungsfortschritt wird Ihnen die/der nachbehandelnde Ärztin/Arzt grünes Licht für das Eindringen von Wasser in den Gehörgang beim Duschen oder Baden geben. Flugreisen können sechs Wochen nach der Operation in der Regel problemlos stattfinden. Sollte es nach Ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus zu einem unangenehm riechenden oder dickflüssigen gelblich/grünlichen Ausfluss kommen, so suchen Sie uns bitte umgehend auf. Weitere Anzeichen für einen komplizierten Heilungsverlauf sind anhaltende oder zunehmende Schmerzen, eine Rötung des Wundbereiches sowie Fieber. Diese Anzeichen bedürfen einer umgehenden Kontrolle.

3. Operation eines Cholesteatoms

Indikation:
Die Perl-“Geschwulst“ ist kein Tumor, sondern eine chronische Entzündungsform, die jedoch unbehandelt zu langsam fortschreitender Zerstörung der Mittelohrstrukturen und der angrenzenden Gewebe führen kann. Wichtigstes Symptom der Perlgeschwulst (Cholesteatom) ist ein wiederkehrender eitriger Ohrausfluss,,der typischerweise unangenehm riecht. Die einzige Therapiemöglichkeit dieser Erkrankung ist die Operation, welche in jedem Fall erfolgen sollte, um das bei (jahre-)langem Krankheitsverlauf mögliche Vordringen der Erkrankung in den Gehirnschädel mit Entwicklung lebensgefährlicher Krankheitsbilder (eitrige Hirnhautentzündung, Hirnabszess) zu verhindern. Ziel der Operation ist die vollständige Entfernung des erkrankten Gewebes (Cholesteatoms), wobei diesem Ziel mitunter auch die selbstverständlich wünschenswerte Hörverbesserung untergeordnet werden muss.

Operation:
Der Schnitt erfolgt bei dieser Operation meist hinter der Ohrmuschel. Je nach Ausdehnung des Cholesteatoms müssen die knöchern begrenzten Mittelohrräume erweitert werden, wobei mit feinen Diamantbohrern Knochen abgetragen wird, bis das Cholesteatom vollständig entfernt werden kann. Bei sehr ausgedehnten Perlgeschwülsten ist es mitunter notwendig, die hintere knöcherne Gehörgangswand abzutragen und den Gehörgang so zu erweitern, dass die dahinter befindlichen kleinen Hohlräume im Warzenfortsatz (mit kleinen Hohlräumen versehener Knochen hinter der Ohrmuschel, lateinisch Processus mastoideus, Mastoid) zu einer großen Höhle zusammengefasst und mit dem Gehörgang breit verbunden werden. Bei kleineren Cholesteatomen kann die hintere Gehörgangswand häufig erhalten bzw. wiederhergestellt werden. Eine Wiederherstellung des durch die Erkrankung zerstörten Trommelfellanteiles (beziehungsweise falls erforderlich auch der Gehörknöchelchenkette) kann im Zuge der Cholesteatomoperation erfolgen. Manchmal ist es aber auch sinnvoll, das entzündete Ohr zunächst zur Ruhe kommen zu lassen und die Abheilung nach Cholesteatomentfernung abzuwarten. Ein zweiter operativer Schritt mit dem Ziel einer Hörverbesserung (Trommelfellwiederherstellung und/oder Gehörknöchelchenketten-Rekonstruktion) wird dann nach 12–18 Monaten angeschlossen.

Nach der Operation:
Nach dieser Operation ist es wichtig, den Wundbereich sowie den Gehörgang vor eindringendem Schmutz und Wasser zu schützen. Bei erhaltener hinterer Gehörgangswand wird die Entfernung des in den Gehörgang eingelegten Materials in der Regel nach drei Wochen erfolgen. Bei den zum Warzenfortsatz hin erweiterten Gehörgang (Radikalhöhle, auch „offene Kavität“ genannt) müssen Areale mit freiliegendem Knochen allmählich von gesunder Haut überwachsen werden, weshalb die Nachbehandlung in diesen Fällen mehrere Wochen dauert. Im Allgemeinen wird ein Mal wöchentlich die in den erweiterten Gehörgang eingebrachte Streifentamponade in der Ambulanz ausgewechselt. Da bei einer fehlenden hinteren Gehörgangswand der Selbstreinigungsmechanismus des Ohres gestört ist, muss bei Patienten mit einer Radikalhöhle durchschnittlich zwei bis drei Mal pro Jahr eine professionelle Reinigung durch den HNO-Arzt erfolgen. Auch bei dieser Operation darf Wasser erst nach vollständiger Abheilung eindringen, wobei es bei manchen Patienten mit Radikalhöhlen ratsam ist, darauf dauerhaft zu verzichten.

4. Steigbügeloperation | Otoskleroseoperation, Steigbügelersatzplastik, Stapesplastik

Indikation:
Die Verknöcherungskrankheit (Otosklerose) des Mittelohres ist durch die Neubildung von Knochen insbesondere im Bereich des kleinsten Gehörknöchelchens (Steigbügel) gekennzeichnet. Dies führt allmählich dazu, dass der Steigbügel die über Trommelfell, Hammer und Amboss herangebrachten Schwingungen nicht mehr ausreichend auf die Flüssigkeit des Innenohres übertragen kann. Es resultiert damit eine allmählich zunehmende Hörstörung, die überwiegend oder ausschließlich die Schallübertragung im Mittelohr betrifft (Schallleitungsschwerhörigkeit). Schubhafte Verschlechterungen der Hörleistung treten bei dieser Erkrankung häufig imZusammenhang mit hormonellen Umstellungen (zum Beispiel in der Schwangerschaft) auf.

Operation:
Die Steigbügelersatzplastik (Stapesplastik) ist seit den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Routine-Eingriff zur Behandlung der Schallleitungsschwerhörigkeit bei Otosklerose. Die Operation erfolgt hierorts in Vollnarkose. Unter dem Operationsmikroskop wird durch den Gehörgang vorgegangen, der hintere Teil des Trommelfells wird temporär aufgeklappt, anschließend erfolgt die Überprüfung der Beweglichkeit der Gehörknöchelchenkette unter dem Operationsmikroskop. Erst in diesem Moment kann mit letzter Sicherheit festgestellt werden, dass tatsächlich eine Otosklerose als Ursache für die Schwerhörigkeit vorliegt. Es wird in der Folge die Verbindung zwischen Amboss und Steigbügel durchtrennt, ein Teil des Steigbügels wird entfernt, nur seine Fußplatte (Verbindung zwischen Mittelohr und Innenohr, normalerweise gut schwingungsfähig, bei Otosklerose „eingemauert“) bleibt bestehen. Diese wird mittels eines Laserstrahls zum Innenohr hin umschrieben eröffnet. In diese Öffnung (circa 0,7 mm groß) wird eine winzige Prothese eingebracht, die am 2. Knöchelchen der Gehörknöchelchenkette, dem Amboss, fixiert wird. Somit können die vom Trommelfell herangebrachten Schwingungen wieder über die den Steigbügel ersetzende winzige Prothese in das Innenohr eingebracht werden. Je nach Ausmaß der Mittelohrschwerhörigkeit können damit bedeutende Verbesserungen der Hörleistung erzielt werden.

Nach der Operation:
In den ersten Tagen nach der Operation ist häufig ein vorübergehender Schwindel vorhanden, manchmal gepaart mit leichter Übelkeit und gelegentlichem Erbrechen. Dies hängt damit zusammen, dass das Innenohr zum Einsetzen der Steigbügelprothese eröffnet wurde und im Innenohr neben dem Hör- auch das Gleichgewichtsorgan angesiedelt ist. Ein solcher vorübergehender Schwindel ist unbedenklich. Selten treten Ohrgeräusche (Pfeifen, Sausen, Brummen) auf, welche meist nach Entfernen der Tamponade (des in den Gehörgang am Ende der Operation eingebrachten Verbandsmaterials) nach durchschnittlich einer Woche nachlassen. Abrupte Kopfbewegungen und festes Naseputzen beziehungsweise Niesen mit geschlossenem Mund (wodurch eine Druckwelle über die Eustachische Röhre zum Ohr hinauf gepresst wird) sollten vermieden werden. Beim Niesen soll daher der Mund geöffnet bleiben. Das Wiedereinbringen von Wasser in den Gehörgang ist in der Regel nach dieser Operation schon nach zwei bis drei Wochen möglich, Flugreisen werden erst nach 12 Wochen empfohlen.

5. Teilimplantierbare Hörsysteme

Sollte aufgrund anatomischer Gegebenheiten ( wiederkehrende Gehörgangsentzündungen, nicht korrigierbare Gehörgangsverengungen, Voroperationen bei chronisch entzündlichen Mittelohrerkrankungen) eine herkömmliche Hörgeräteversorgung nicht möglich sein, so kann ein Teil eines hörverstärkenden Systems implantiert werden. Analog eines herkömmlichen Hörgerätes wird ein Schallverstärker aussen an der Kopfhaut, in der Regel gut durch das Haar verdeckbar, getragen. Der zweite schallübertragende, innere Teil des Systems wird implantiert und so bleibt der Gehörgang frei. Die Vibrant Bonebridge überträgt den Schall direkt über den Schädelknochen auf die Schnecke (http://www.medel.com/at/bonebridge). Die Vibrant Soundbridge überträgt den Schall auf die Gehörknöchelchenkette oder direkt auf die sogenannten Fenster der Gehörschnecke (http://www.medel.com/at/vibrant-soundbridge).

6. Cochlear Implant

Sollte aufgrund eines partiellen oder kompletten Funktionsausfalles der Gehörschnecke (Cochlea) eine Hörverbesserung durch andere rekonstruktive Operationen oder Hörgeräte nicht mehr möglich sein oder eine angeborene Taubheit bestehen, kommt das so genannte Cochlear Implant (CI) zum Einsatz. Dabei wird über einen Hautschnitt hinter dem Ohr durch den das Hörorgan umgebenden Knochen eine Elektrode in die Schnecke eingeführt, die mit einer unter der Haut implantierten Übertragungspule mit modernsten Elektronik verbunden ist. Außen sitzt, gegebenenfalls durch das Haar verdeckt, durch Magnetkraft fixiert, optisch ähnlich wie ein Hörgerät, ein Sprachprozessor mit Mikrofon. Detaillierte Information finden Sie hier: https://www.medel.com/at/cochlear-implants

7. Endoskopische Tubendilatation (Aufdehnung der Eustachischen Röhre)

Durch unterschiedliche Ursachen wie chronische Entzündungen, anatomische Fehlanlagen oder Vernarbungen kann es zu einer Verengung der eustachischen Röhre kommen. Die Folge ist eine Fehlfunktion mit gestörtem Druckausgleich im Mittelohr. Diese kann sich durch intermittierende Hörminderung, chronische Mittelohrentzündungen bis hin zu Perforationen und einer Reihe von weiteren Symptomen manifestieren. Als Therapieverfahren bieten wir die Aufdehnung des knorpeligen Anteiles der eustachischen Röhre mittels eines für wenige Minuten eingelegten und entsprechend aufgefüllten Ballonkatheters an. Der Eingriff wird in Narkose durchgeführt, es ist nur eine Tagesaufnahme im Spital erforderlich, die Komplikationsrate ist äußerst gering. Diese Methode wird anschaulich unter folgendem Link erklärt: https://www.spiggle-theis.com/de/produktuebersicht/tuba-eustachii/tubavent

Veränderungen an den Stimmlippen und deren Umgebung können vielerlei Ursachen haben. Nach erfolgter genauer Spiegeluntersuchung kann es nötig sein, chirurgisch tätig zu werden. So ist hier ein Eingriff aus diagnostischen Gründen (Probeentnahme mit anschließender feingeweblicher Untersuchung), aber auch mit den Zielen der Entfernung gut- oder bösartiger Veränderungen sowie der Stimmverbesserung angezeigt. Dies geschieht in Narkose unter mikroskopischer Sicht gewebsschonend mit feinsten Instrumenten. Im Bedarfsfall kommt dabei auch der Laser zum Einsatz.

Erkrankungen der Speicheldrüsen

In den Speicheldrüsen werden täglich 0,6l – 1,5l Speichel produziert. Es werden drei große Speicheldrüsen – die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis), die Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis) und die Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis) – unterschieden. Daneben gibt es in der Mundhöhle und im Rachen zahlreiche kleine Speicheldrüsen. Die Ohrspeicheldrüse und die Unterzungenspeicheldrüse besitzen jeweils einen Ausführungsgang, der in die Mundhöhle mündet. Der Ausführungsgang sammelt den in den Drüsen produzierten Speichel und entleert diesen in die Mundhöhle.

Entzündliche Speicheldrüsenerkrankungen

Entzündliche Speicheldrüsenerkrankungen werden durch bakterielle und virale Infekte oder durch Autoimmunprozesse ausgelöst.
Leitsymptom ist der Schmerz der betreffenden Drüse, der beim Kauen zunimmt. Schwellung, Rötung und Druckschmerz sind weitere Symptome. Oft lässt sich aus dem Ausführungsgang der betreffenden Drüse eitriges Sekret ausdrücken, welches unangenehmen Geschmack verursachen kann. Die Therapie ist eine medikamentöse (Antibiotika, Schmerzmittel, die auch entzündungshemmend und abschwellend wirken, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Mittel, die den Speichelfluss anregen) und kann oft ambulant erfolgen. Nur in Ausnahmefällen (bei Abszessbildung) muss chirurgisch interveniert werden.

Obstruktive Speicheldrüsenerkrankungen

Verengungen oder Verschluss des Gangsystems der Speicheldrüsen werden als obstruktive Speicheldrüsenerkrankungen bezeichnet. Speichelsteine, Entzündungen des Gangsystems, Vernarbungen des Gangsystems oder anatomische Fehlbildungen können die Ursachen von solchen Engstellen des Gangsystems sein.
Die betroffene Drüse schmerzt und ist geschwollen, die Symptome nehmen beim Kauen zu. Als bildgebende Verfahren zur Diagnosestützung stehen die Ultraschalluntersuchung, die Computertomographie und die Magnetresonanzsialographie (Darstellung des Gangsystems der Drüsen mittels Magnetresonanzuntersuchung) zur Verfügung.
Entzündliche bzw. bindegewebige Engstellen können durch Kortisoninstillation behoben werden. Größere Steine müssen zunächst mithilfe von Stoßwellen zertrümmert (Stoßwellenlithotripise) werden. Die Steinfragmente und kleinere Speichelsteine gehen oft von selbst ab. Durch eine Schlitzung des Ausführungsgangs in Lokalanästhesie können Steine, die in diesem festsitzen, geborgen werden. Die chirurgische Entfernung der kompletten Drüse ist nur in seltenen Fällen notwendig.

Tumoren der Speicheldrüse

Tumore der Speicheldrüsen können gutartig oder bösartig sein. 80% aller Speicheldrüsentumore sind in der Ohrspeicheldrüse lokalisiert, davon sind 80% gutartig, 20% bösartig; 5%-10% sind in der Unterkieferspeicheldrüse lokalisiert, davon sind ca. die Hälfte gutartig, die andere Hälfte bösartig; in den kleinen Speicheldrüsen sind 10%-15% der Tumoren lokalisiert, davon sind ca. 20% gutartig und ca.80% bösartig.
Leitsymptom ist ein unterschiedlich schnell wachsender Knoten in einer Speicheldrüse. Der Knoten ist meist relativ gut abgegrenzt und verursacht in der Regel keine Schmerzen.
Zur Diagnosestellung wird ein Ultraschall, eine Computertomographie bzw. eine Magnetresonanzuntersuchung durchgeführt. Prätherapeutisch wird aus dem Tumor ultraschallgezielt mittels Feinnadelbiopsie Gewebe gewonnen. Der Pathologe begutachtet dieses unter dem Mikroskop und kann so eine Aussage über die Art des Tumors treffen. Danach richtet sich die Therapieplanung. Die Therapie der Tumoren der Speicheldrüsen ist eine Domäne der Chirurgie. Das Ausmaß der chirurgischen Intervention ist von der Beschaffenheit des Tumors (gutartig/bösartig) abhängig.
Die chirurgische Therapie der Ohrspeicheldrüse nimmt eine Sonderstellung ein und stellt besondere Ansprüche an den Chirurgen. Der Gesichtsnerv zieht bei seinem Weg von der Schädelbasis zu seinen Erfolgsorganen, den Gesichtsmuskeln, durch die Ohrspeicheldrüse. Dabei fächert er sich in der Drüse in zahlreiche Äste auf und teilt diese in einen oberflächlichen und tiefen Anteil. Die Präparation der Drüse erfolgt in der Regel unter strenger Schonung des Gesichtsnervs. Hilfsmittel, wie ein Nervenreizgerät (Neuromonitoring) zur Detektion des Nerven und ein Operationsmikroskop bzw. eine Lupenbrille stehen dem Chirurgen zum Erreichen des Ziels des Nervenerhalts zur Verfügung. Die Durchtrennung des Nervs führt zur Lähmung der Gesichtsmuskulatur, in manchen Fällen ist dies allerdings unumgänglich. Es gibt jedoch verschiedene chirurgische Techniken, um zumindest teilweise die Funktion des Nerven wiederherzustellen.
Der stationäre Aufenthalt nach Operation an den Speicheldrüsen beträgt in der Regel ca. eine Woche. Ob an die chirurgische Therapie noch weitere Therapien angeschlossen werden müssen, wie z.B. eine Bestrahlung oder eine Chemotherapie hängt vom feingeweblichen (histologischen) Befund des Tumors ab.

Verschlossene Tränenwege führen zum lästigen Symptom des Tränenträufelns (Epiphora). Sollten andere Therapieverfahren nicht zum Ziel geführt haben, ist letztlich eine chirurgische Behandlung erforderlich. Im Gegensatz zu den früher durch Schnitt von außen durchgeführten Eingriffen, existiert mittlerweile ein neues Therapieverfahren. Um den verschlossenen Tränengang zu umgehen, kann der Tränensack oberhalb der Engstelle mit dem Naseninneren verbunden werden (Endoskopische Dakryocystorhinostomie). Dies geschieht durch Aufsuchen desselben durch das Naseninnere mit Hilfe von Endoskop und feinen Instrumenten ohne Hautschnitt. Über die so geschaffene Verbindung kann die Tränenflüssigkeit wieder über die Nase abfließen. Der neue Tränenkanal wird über mehrere Wochen geschient, nach Abheilung wird die Schienung entfernt, in der Mehrzahl sind die Patienten anschließend beschwerdefrei.

  • Operationen zur Verbesserung der Nasenatmung (siehe Nasenchirurgie)
  • Gaumensegelstraffung mittels Radiofrequenztherapie
  • Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP)
  • Radiofrequenzassistierte Palatopharyngoplastik (RAUP)
  • Zungengrundverkleinerung
  • Hyoidsuspension

Beim Zenker`schen Divertikel handelt es sich um eine Aussackung im Bereich des Schlundes durch eine Muskellücke (Laimersches Dreieck), bedingt durch eine im Lauf des Lebens entstandene Schwäche in diesem Bereich. Alternativ zu einem großen Halseingriff durch Schnitt von Aussen, mit entsprechender Komplikationsrate, bieten wir die sogenannte endoskopische Schwellendurchtrennung (Divertikulostomie) an. Dabei wird in Narkose mit einem speziellen Instrument über den Mund die Schwelle zwischen Aussackung und Speiseröhre dargestellt, mit einem Klammernahtgerät durchtrennt und damit die Speisebreipassage wiederhergestellt. In den meisten Fällen ist die Schluckfunktion unmittelbar nach dem Eingriff deutlich gebessert.

Bösartige Tumore des Hals- und Kopfbereiches stellen große Herausforderungen an den behandelnden Arzt dar. Nach modernen Richtlinien ist neben der restlosen Entfernung des erkrankten Gewebes auf eine maximalen Funktionserhalt des erkrankten Organes zu achten. So haben sich in den letzten Jahren zunehmend schonendere Operationsverfahren durchgesetzt. Bei der Resektion von bösartigen Geschwülsten im Kehlkopf- und Schlundbereich kommt vermehrt der Laser zum Einsatz. Die Operationstechnik ist dabei eine individuell auf den Patienten zugeschnittene Technik, so dass mehr gesundes Gewebe erhalten wird. Mikroskop- und Endoskopeinsatz ergänzen den Fortschritt in der Chirurgie dieser Erkrankungen. Vor der Therapieplanung erfolgt eine genaue Diagnostik unter Zuhilfenahme bildgebender Verfahren (CT, MRT, Ultraschall) und eine genaue Aufklärung über Vor- und Nachteile bei gegebenen Behandlungsalternativen.

Wenn die sogenannte Eustachische Röhre (druckregulierende Verbindung zwischen Nasenrachenraum und Mittelohr) über längere Zeit eine Fehlfunktion aufweist, kann es zu einer Flüssigkeitsansammlung in den ursprünglich luftgefüllten Räumen des Ohres kommen.
Dabei werden die auskleidenden Zellen des Mittelohres ("Pauke") zur Schleimbildung angeregt, und damit die Schallübertragung durch die Ansammlung dieses zähen Sekretes hinter dem Trommelfell gehemmt. Resultat ist eine sogenannte Schalleitungssstörung bzw. Mittelohrschwerhörigkeit.
Zu Beginn ist diese reversibel, in weiterer Folge kommt es aber zu Umbauvorgängen im Mittelohr, die zu chronischen Entzündungen führen können. Bei Kleinkindern ist dieser Zustand nicht selten und kann relativ rasch zu Sprachentwicklungsstörungen führen.
Ziel ist die Wiederherstellung einer belüfteten Pauke. Sollte dies durch medikamentöse Maßnahmen nicht erreicht werden können, muß das Trommellfell eröffnet werden, der Schleim abgesaugt und allenfalls als Platzhalter eine kleines Röhrchen eingesetzt werden, um Folgeschäden zu verhindern.
Begleitend werden beim Kind die sogenannten Adenoide (Rachenmandel, im Volksmund "Polypen") zur Optimierung der Mittelohrbelüftung gleichzeitig entfernt.